Deutschland – Herbst 2020

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?

frei nach J.W. Goethe

So haben wir uns endlich wieder auf den Weg gemacht. Nachdem wir über neun Monate in unserem Wohnmobil gelebt haben, ist dann auch unsere neue Wohnung frei geworden. Und, obwohl sie so viel kleiner ist, als unser Haus es war – im Vergleich zum Wohnmobil ist sie dann doch recht weitläufig. Aber viel schöner ist, dass wir so nah bei unseren Kindern sind. Das genießen wir dann doch sehr.

Ganz schnell haben wir all unsere Möbel in der Wohnung untergebracht und sie gemütlich eingerichtet. Zwischendurch waren wir immer mal wieder für eine Woche mit unserem Bus unterwegs. Das Wetter war so gut diesen Sommer und wir konnten es kaum abwarten, wieder länger unterwegs zu sein.

Also sind wir nach 2 ½ Monaten wieder auf große Fahrt. Und weil das berühmte Virus uns immer noch einen Strich durch die Rechnung macht, haben wir uns für 2 ½ Monate Deutschland vorgenommen. Wir wollten Altbekanntes wiedersehen, aber auch weiße Flecken auf der Landkarte mit Farbe füllen.

In kleinen Etappen machen wir uns daher auf den Weg und du kannst hier mitfahren 😉

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Nachdem wir uns von allen Kindern verabschiedet haben, sind wir von Lüneburg erst einmal in den Harz gefahren. Die Empfehlung war Hahnenklee. Da haben unsere Kinder diesen Sommer eine entspannte Woche verbracht. Wir haben uns einen schönen Campingplatz ausgesucht, direkt am Oberen Grumbacher See unweit von Hahnenklee. Und: Da waren wir vor ein paar Jahren schon! Kennst du den Liebesbankweg? Es ist ein Rundweg um den Bocksberg und für jeden besonderen Hochzeitstag gibt es dort eine Bank. Der Weg gefiel uns derzeit schon so gut und unser Campingplatz lag direkt daran! Und der Grumbacher See auch. Der See gehört zu einer Kette von künstlich angelegten Seen, die derzeit überschüssiges Wasser aus dem Schalker Graben sammelten und damit Antriebsräder in den Bergwerken in Bewegung setzen.

 
 

Wir wollten uns erst einmal wieder ans Van-Life gewöhnen und sind ein paar Tage dort geblieben. Haben die Gegend erkundet und ich habe mein Geburtstagsgeschenk ausgepackt: Mein SUP-Board! Es ging sogar einigermaßen. Sehe ich mir heute die Bilder an, stehe ich allerdings noch recht steif darauf, aber ich kam mir vor wie ein Profi :-D. Auf jeden Fall bin ich am zweiten Tag nicht einmal ins Wasser gefallen. YES!

Die Natur im Harz gefällt uns wirklich sehr gut. Schöne Wälder, Seen und auch nicht mehr so viele Menschen in dieser Zeit. Allerdings habe ich so mein Problem mit Hahnenklee. Die Stabskirche ist sehr schön. Sie wurde erst Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut. Sie ist vollkommen aus Holz gebaut an einem Holzständerwerk. Leider war gerade Gottesdienst und wir konnten sie nicht besichtigen. Als wir das letzte Mal in Hahnenklee waren konnten wir noch die beeindruckende Inneneinrichtung bewundern.

Aber ansonsten gibt es in Hahnenklee nur Touristenkram. Und darauf kann ich wirklich gut verzichten. Auch Clauthal-Zellerfeld war recht nah. Dort gibt es zwar viele ältere Holzhäuser. Sie wirken allerdings sehr dunkel und bedrohlich auf mich. Schon von unserem letzten Besuch wussten wir, dass wir uns dort nicht länger aufhalten würden. Da gab es für uns andere Ziele, die wir lieber anschauen wollten.

Das war zwar auch ein Ort, den wir gut kennen. Aber auf den freuten wir uns schon

Duderstadt

Duderstadt liegt südlich am Harz im Eichsfeld. Also ehemaliges Zonenrandgebiet.

Weißt du eigentlich, wie Duderstadt zu seinem Namen gekommen ist? Zwei Brüder haben derzeit den Ort gegründet. Und als sie alles fertig gebaut hatten, dachten sie über einen Namen nach. Der eine sagte: Gib du der Stadt ’nen Namen. Der andere: Nein, gib du der Stadt ’nen Namen. Logisch heißt die Stadt seitdem Duderstadt ;-))

Duderstadt haben wir durch einen sehr guten Freund kennengelernt. Normalerweise würde man sich nicht dorthin verirren. Aber das wäre wirklich sehr schade! Duderstadt liegt an der deutschen Fachwerkstraße. Entsprechend sieht es dort aus. Ein wunderschönes Rathaus, es soll eins der ältesten in Deutschland sein. Zwei beeindruckende Kirchen an beiden Enden der Fußgängerzone. Auf der einen Seite die katholische Basilika St. Cyriakus und auf der anderen Seite die evangelische St. Servatius. Dazu rund 500 schön erhaltene Fachwerkhäuser und viel Natur darum herum. Einer der größten Arbeitgeber dort ist Otto Bock. Sie verkaufen Prothesen, Orthesen und andere Hilfsmittel für körperlich behinderte Menschen. Unter anderem unterstützt Otto Bock die paralympischen Mannschaften, aber auch verletzte und dadurch beeinträchtigte Menschen aus Kriegsgebieten. Ich gehe deswegen so ausführlich darauf ein, weil unser Freund durch Otto Bock großen Einfluss auf die Region genommen hat. Und wir durften daran teilhaben.

Es fing damit an, dass er für Heinz Sielmann, den Tierfilmer, einen Ort suchte, wo er mit seiner Stiftung ein Zuhause finden konnte. Da Duderstadt derzeit am Grenzgebiet zur ehemaligen DDR liegt und es daher noch viel unberührte Natur gibt, war es ein großes Geschenk, dort den Sitz der Heinz Sielmann Stiftung zu etablieren. Das Gut Herbigshagen wurde Stück für Stück aus- und umgebaut. Es wurden wunderschöne Gärten angelegt. Es gibt Seminarräume, Veranstaltungsräume, einen kleinen Biohof und noch ganz viel mehr. Alles um vor allem den Kindern zu zeigen, warum die Natur so schützenswert ist. Ich hatte das große Glück, die Klassenfahrt unserer Tochter derzeit dorthin zu begleiten. So hatte ich einen noch tieferen Einblick auch vom Wirken und der Entwicklung der Stiftung. Ein Besuch ist wirklich sehr empfehlenswert. Zum Gut gehört auch eine kleine Kapelle, die Franz-von-Assisi-Kapelle. Dort finden heute Trauungen statt. Und es ist auch die Gedenkstätte von Heinz und Inge Sielmann.

Mit diesem Projekt kam unser Freund dann mit dem CEO von Otto Bock in Kontakt. Sehr zum Vorteil von Duderstadt. Es entstanden viele tolle Projekte. Ich denke immer noch gerne an das Open Air Konzert mit Peter Maffay mitten in der Fußgängerzone. Und Peter Maffay hat dann zusammen mit geschäftsführenden Gesellschafter von Otto Bock das „Projekt unter Freunden“ für benachteiligte Kinder ins Leben gerufen. Davon zeugt heute noch das Tabalugahaus, ein ca. 400 Jahre altes Fachwerkhaus, das für dieses Projekt nachhaltig saniert wurde. Es steht mitten in der Altstadt von Duderstadt. Wirklich ein Traum!

Da gäbe es noch ganz viel zu erzählen. Ein wenig ausführlicher gehe ich in einem Video darauf ein. Vielleicht hast du Lust einmal hineinzuschauen.

Nachdem wir alles ausgiebig erkundet hatten, sind wir dann von Duderstadt aus sind wir weiter Richtung Süden gefahren. Von nun an entdeckten wir Gegenden in Deutschland, die wir noch nicht kannten. Es ging also weiter nach

Mühlhausen in Thüringen

Mühlhausen liegt an der Unstrut (ja – wir haben eine Menge bekannte und unbekannte Gewässer gesehen) und hat uns überrascht! Zum Einen hatten wir über meine berühmte App einen Wohnmobilstellplatz gefunden, direkt hinter der Stadtmauer und ganz zentral. Alles war schön sauber und ruhig. Zum Anderen konnten wir von dort zu Fuß bei schönstem Wetter in den historischen Stadtkern bummeln. Viele schöne Fachwerkhäuser. Die Kirche Sankt Marien, so groß, dass man kaum Fotos davon machen konnte. Es steht alles so eng. Besonders gut gefiel uns die Linsenstraße (kein Tippfehler!). Dort gibt es viele kleine Läden und Cafés. Wirklich – ein süßer kleiner Ort.

 

Nachdem wir eine ruhige Nacht auf dem Stellplatz verbracht hatten, gab es am nächsten Tag wieder eine kürzere Tour.

Bad Langensalza

 

Wir fanden wieder einen ziemlich zentralen Platz für unseren Bus. Manchmal ist es ganz spannend, festzustellen, wo man – wenn überhaupt – eine Parkgebühr für das Übernachten auf einem Stellplatz bezahlen muss. In diesem Fall gehörte der Stellplatz zum Parkplatz der Friederiken-Therme. Dort mussten wir dann auch unseren Obolus entrichten. Zu Fuß wanderten wir von dort durch diverse Themengärten langsam in den historischen Stadtkern. Die Gärten gehören zur Außenstelle der Bundesgartenschau 2021 in Erfurt. Denn Bad Langensalza hat sich wegen seiner wunderschöne angelegten Gärten einen Namen als „Stadt der Gärten“ oder „Blühendste Stadt Europas“ gemacht. Es gibt einen Rosengarten, Japanischen Garten, ein Arboretum und noch einige mehr. Vom Arboretum hat man einen tollen Blick über den Ort.

Bad Langensalza ist von einer Stadtmauer umgeben mit vielen Wachtürmen. Direkt hinter einem Stadttor steht die Marktkirche Sankt Bonifacius mit der Einzeigeruhr. Der Ort selbst ist auch wieder sehr süß. Viele Fachwerkhäuser, ein historisches Rathaus mit einem Glockenspiel und immer wieder ein Themengarten. Es gibt auch das Schloss Dryburg. Aber das ist eher enttäuschend. Es hat so gar nichts Edles. Einfach ein großes, eher ungepflegtes großes Haus. Dafür ist der Rest des Orts um so schöner.

Nach einer ruhigen Nacht machten wir uns wieder auf den Weg. Nach ca. einer halben Stunde kamen wir in

Gotha

an. Von Weitem konnten wir schon die Burg sehen. Das war dann auch unser erster Weg – zu Fuß. Durch den Schlosspark bis zum Schloss. Von dort hat man einen wunderbaren Blick über die Stadt. Das Schloss selbst ist sehr groß und wird gerade renoviert (wie so vieles im Moment…) Vom Schloss aus geht man dann vorbei an einer treppenförmig angelegten Brunnenanlage Richtung Rathaus. Das sieht wirklich alles sehr schön aus. Aber diesen Spaziergang wollen wir in zwei Jahren wiederholen. Gerade ist alles Baustelle. Wirklich schade!

Gotha bietet neben vielen anderen geschichtsträchtigen Begebenheiten, weitere interessante Informationen. So entstand dort das Versicherungswesen in Deutschland. Die Gothaer Versicherung war also die erste Versicherung in Deutschland. Infos darüber bekommt man im Versicherungsmuseum. Und auch interessant ist, dass 1875 dort die Sozialistische Arbeiterpartei gegründet wurde, die spätere SPD.

Ja – sowas lernt man alles, wenn man unterwegs ist.

 

Nach einem kurzen Rundgang durch die Stadt fuhren wir dann auch wieder weiter. Es galt nun eine kurze Pause einzulegen, um alles Gesehene ein wenig zu verdauen. So fuhren wir durch Erfurt (dort haben wir keinen Halt gemacht, weil wir gerade erst dort gewesen waren) hin auf einen Campingplatz in

Hohenfelden an einem Stausee.

Wasser zieht uns irgendwie immer magisch an.

Dort haben wir zwei Mal übernachtet und in Ruhe die nächsten Etappen geplant.

Wir werden jetzt immer wieder gefragt, wie es denn so ist. Sind wir eher im Bus zuhause oder in der neuen Wohnung. Ganz ehrlich?

IM BUS!

Es ist alles so einfach und überschaubar. Ein „Hausputz“ dauert maximal eine Stunde. Die Auswahl im Kleiderschrank ist so klein, dass es keine zwei Minuten braucht, die Kleidung für den Tag auszusuchen. Egal wo man steht – ist die Tür geschlossen, ist man zuhause. Mit dem eigenen Bett, dem eigenen Bad usw. Es gibt keinen Briefkasten und auch die Telefonate nehmen ab. Man IST einfach.

Einzig zu organisieren sind die Stellplätze um zu duschen oder Wasser und Abwasser. Aber in Deutschland ist das alles überhaupt kein Problem.

Trotzdem freuen wir uns aber auch wieder auf die Wohnung. Küche und Bad sind größer. Aber vor allem auf unsere Kinder.

Der schöne deutsche Osten

Drei ruhige Tage haben wir uns am Stausee gegönnt. Auf diese Art zu reisen ist anstrengender als man vorher glaubt. Natürlich haben wir unser Zuhause immer mit dabei. Aber die vielen Eindrücke, die man jeden Tag aufs Neue sammelt, ermüden dann doch. Da braucht man ab und zu eine Ruhephase um alles ein wenig zu verarbeiten.

Wir dort hatten Zeit und Muße unsere weitere Tour zu planen. Es sollte noch einige Tage durch den Osten gehen. Einiges hatten wir vorher schon gesehen. Daher haben wir Städte wie Dresden und Meißen ausgelassen und eher kleineren Städten den Vorzug gegeben. So führte uns die nächste Tour zunächst nach

Jena

Da wir unser Frühstück immer erst am Mittag essen, suchen wir dafür dann immer einen schönen Platz. Allerdings hat uns Jena dazu überhaupt nicht eingeladen. Es ist natürlich auch schwierig mit so einem großen Auto durch einen kleineren Ort zu fahren um sich erst einmal ein Bild zu machen. Parkplätze gab es zwar, doch waren sie eher recht weit außerhalb. So haben wir es vorgezogen uns an die Saale zu stellen um in Ruhe zu frühstücken. Jena werden wir dann vielleicht ein anderes Mal besichtigen.

Für den Abend brauchten wir wieder einen Schlafplatz. Jena war unser Zwischenstopp für den Tag und unser Ziel für den Abend war

Leipzig

 

 

Meine tolle App sollte uns zu einem sehr zentralen Stellplatz direkt am Bahnhof führen. Kostenlos, ruhig und vollkommen zentral. Aber: den Platz gab’s gar nicht! Dort stand ein großes Bürogebäude. Man ist ja flexibel und so haben wir einen anderen Platz gefunden, immer noch recht fußläufig zum Zentrum. Und Leipzig hat uns wieder richtig gut gefallen. Das Zentrum von Leipzig ist wirklich sehr schön. Wir sind durch Mädlerpassage gebummelt, haben in den Auerbachkeller geschaut (leider muss man ja heute einen Tisch vorbestellen, sonst hätten wir dort etwas gegessen).

Wir sind weiter gegangen zum Marktplatz vor das Alte Rathaus. Das war richtig schön geschmückt mit unzähligen roten Geranien. Heute ist dort ein Museum untergebracht. Am Marktplatz waren wir im SPIZZ essen, eine Musikkneipe. Dort habe ich zum ersten mal einen Jackfruit-Burger probiert. Kann ich empfehlen! Der schmeckte wirklich sehr gut.

Der Rückweg führte uns an der Alten Börse vorbei. Ein eindrucksvolles altes Gebäude. Davor steht Goethe auf einem Sockel. Er hat derzeit in Leipzig studiert. Im Auerbachkeller soll er den Faust geschrieben haben. Ihm hat’s in Leipzig also auch gut gefallen 😉

Abends haben wir dann noch einmal darüber nachgedacht, welchen Weg wir nun einschlagen wollten. Denn eigentlich wollten wir ja nach Österreich. Aber Corona machte uns dann leider einen Strich durch die Rechnung. In Österreich begann die zweite Welle. Und daran wollten wir nicht unbedingt teilhaben.

Also blieben wir im Osten Deutschlands und fuhren nach

Görlitz

dem östlichsten Zipfel in Deutschland. Der Weg führte uns zunächst durch Bautzen. Bautzen hat leider einen etwas schlechten Beigeschmack wegen des Gefängnisses zu DDR-Zeiten. Aber davon ist heute nichts mehr zu sehen. Wir sind erst einmal nur durchgefahren. Wir wollten ja nach Görlitz.

Den ganzen Tag sind wir bei schönstem Sonnenschein gefahren. In Görlitz nieselte es und später regnete es sogar. Aber das tat dem Ort keinen Abbruch. Die Altstadt ist wirklich sehenswert. Alles super saniert. Das Rathaus, die alte Waage, die Bastei und auch sehr beeindrucken die Kirche St. Peter und Paul. Man weiß gar nicht, was man sich zuerst anschauen soll. Der Weg durch die Altstadt führt bergab bis zur Neiße. Dort kann man ganz nett an der Alten Mühle sitzen und bei einem Tee oder Wein den Ausblick nach Polen genießen. Man kann auch zu Fuß über die Brücke nach Polen spazieren. Das haben wir natürlich gemacht (bei unserem Nachnamen…). Aber es hat uns überhaupt nicht gefallen. Anders als in Deutschland sind dort nur die Häuser in der ersten Reihe saniert. Der Rest sieht eher trist aus. Ansonsten gab’s dort nur Touri Nepp, billigen Alkohol und Zigaretten. Da sind wir lieber wieder schnell zurück und haben uns im Ratscafé kulinarisch verwöhnen lassen.

Geparkt haben wir auf einem Platz vor der alten Waggonfabrik. Es war mir ein wenig unheimlich. Vor allem als es dunkel wurde. Aber wir waren nicht die einzigen. Es standen noch andere Busse dort. Da kam dann doch etwas Sicherheit auf. Und es war sehr ruhig obwohl zentral.

 

Als wir ausgeschlafen hatten, fuhren wir wieder zurück nach

Bautzen

Meine Park-App lotste uns zu einem kostenlosen Parkplatz direkt neben der Altstadt. Wunderbar! Da konnten wir zu Fuß über die Spree in die historische Altstadt schlendern. Wir landeten zuerst beim eindrucksvollen Rathaus: Alt, groß, mit einem hohen Turm. Von dort weiter zum Reichenturm (es gibt in Bautzen einige spezielle Türme) und von dort zum Petridom. Weiter zur Burg. Immer durch kleine alte Gassen mit süßen alten Häusern. Und es war wirklich so schön, wie wir es bei der Durchfahrt am Vortag kurz gesehen hatten. Es war wenig los. So hatten wir den Ort beinahe für uns.

Interessant ist, dass in diesem Teil Deutschlands die Schilder zweisprachig sind: Deutsch und sorbisch. Die Sorben zogen im 6. Jahrhundert von den Karpaten, wo sie bis dahin lebten, über Schlesien und Böhmen in das Gebiet zwischen Neiße und Spree. Ihre Sprache ist slawischen Ursprungs. Sie pflegen ihre Bräuche noch heute. Wir kennen die besonders kunstvoll bemalten Ostereier. Diese Minderheit lebt noch heute in dieser Region. Daher sind die Schilder eben zweisprachig.

Bautzen war unsere (Frühstücks-) Zwischenstation. Von dort wollten wir ins

Elbsandsteingebirge

auf einen Campingplatz. Diesen Teil Deutschlands kannten wir schon ein wenig (z.B. Dresden und Meißen). Daher wollten wir einfach nur die Landschaft genießen. Und für uns war es wieder einmal wichtig eine Station zum Ver- und Entsorgen zu haben. Daher hatten wir einen schönen Campingplatz ausgesucht. Aber, anders als erwartet um diese Jahreszeit, war dieser leider belegt.

Und so viele Plätze gibt es im Elbsandsteingebirge nicht. So hatten wir großes Glück noch einen Platz zu ergattern – direkt an der Elbe. Wirklich direkt. Auf der Seite war er wirklich traumhaft. Der Blick wandert über die Schleife der Elbe auf Königstein. Die Berge, die direkt bis an die Elbe reichen. Wie im Traum!

Die Andere Seite – leider genau das Gegenteil. Denn direkt hinter unserem Bus führte eine stark befahrene Eisenbahnstrecke vorbei! Die ganze Nacht fuhr also immer wieder ein Zug gefühlt durch unseren Bus hindurch :-O ! Da hatten wir es am nächsten Morgen sehr eilig diesen Platz wieder zu verlassen ohne die wunderbare Aussicht auf der anderen Seite noch einmal zu genießen.

Zwei Orte hatten wir uns für diesen Tag vorgenommen:

Chemnitz

war unser Frühstücksplatz. Aber dort hat es uns leider wieder nicht so gut gefallen. Das Zentrum war ziemlich nichtssagend. Ins Alter gekommene „Neubauten“. Wenig einladend. Alles hoch und voll. Einzig das Obst war sehr günstig. Da haben wir uns gut eingedeckt für die nächsten Tage und sind schnell weiter nach

Zwickau

Und da war es wieder viel besser. Es fing mit dem Stellplatz an. Kostenlos und direkt neben der Zwickauer Mulde. Ganz ruhig und ziemlich zentral. Genau so, wie man es sich wünscht. Ins Zentrum (historische Altstadt…) spazierten wir direkt an der Mulde vorbei. Zwickau ist etwas kleiner, daher beschaulich und auch nicht mehr so voll wie morgens in Chemnitz.

Aber leider, wie in fast allen Orten auf unserer Fahrt gibt es auch hier überall Baustellen. Ich konnte kaum Fotos ohne „rot/weiß“ machen. Und auch ist auch immer wieder irgendein Kran auf dem Foto.

Nachdem wir eine ruhige Nacht an der Mulde verbracht hatten, verließen wir am nächsten Tag Sachsen und machten uns auf den Weg nach Bayern.

Aber darüber kannst du dann nächste Woche weiter lesen 🙂

 

So weit im Osten Deutschlands waren wir noch nie. Da können wir nun einige weiße Flecken mit viel bunter Farbe ausfüllen. Es hat uns wirklich außerordentlich gut gefallen. Und da wir ja eigentlich alles im Schnelldurchgang angeschaut haben, nutzen wir unsere Eindrücke dazu, den einen oder anderen Ort später doch noch einmal ausführlicher zu erkunden.

Was mir im Osten Deutschlands aufgefallen ist, ist, dass es im Gegensatz als vor allem im Vergleich zu Norddeutschland mit den vielen Knicks, die Felder riesengroß sind. Es gibt viel Monokultur.

Wir haben viele wunderbar sanierte Städte gesehen. Allerdings wurden alle Gebäude ziemlich zur gleichen Zeit saniert, also in den letzten 25 Jahren. Es sieht alles aus wie neu. Auch die alten Gebäude.

Das Leben im Bus könnte eigentlich immer so weiter gehen. Wir fühlen uns immer noch sehr wohl. Es gibt zum Teil ganz tolle Stellplätze und Campingplätze in Deutschland. Anders, als wenn man durch andere Länder fährt, kann man in den bekannten Supermärkten die gewohnten Lebensmittel einkaufen. Das Brot schmeckt immer gut. Das Abenteuer spielt sich auf anderen Gebieten ab.

Zum Beispiel, wenn uns unser Navi durch eine zu niedrige Brücke führen will oder man sich im Morast fest fährt.

Außerdem haben wir riesiges Glück mit dem Wetter! Immer dann, wenn wir aussteigen und einen Ort besuchen möchten, kommt fast immer die Sonne raus. Was will man mehr

Ab in den Süden – nach Bayern

Nachdem wir in Zwickau eine ruhige und entspannte Nacht verbracht hatten, führte unser Plan uns also zum Frühstücken nach

Hof

Hof ist größer als wir dachten. Wir hatten einen Parkplatz ausgesucht – groß genug für unseren Bus – direkt vor der Villa Theresienstein. Der lag nun leider nicht direkt in Hof, dafür aber in einem wunderschön angelegten Park mit Blick auf die Stadt. Wir hatten den ganzen Platz für uns und so konnten wir unseren Bus so parken, dass wir einen tollen Blick auf die Stadt hatten.

Nach dem Frühstück erkundeten wir noch kurz den Park um von dort Richtung

Bayreuth

zu fahren. Und wieder einmal gab es den Stellplatz zum Übernachten nicht. Also brauchten wir eine Alternative. Ein Platz war ausgeschildert. Es waren noch genügend Plätze frei. Wieder einmal kostenlos und mit Entsorgung. Was will man mehr. Dazu lag er direkt am Roten Main. Und der Weg in den Ort führte am Roten Main entlang. So hat man das gerne.

Ein Freund sagte uns: Bayreuth könnte so schön sein… Und er hatte leider recht. Das Zentrum war nicht sonderlich einladend. Das eine oder andere alte und große Gebäude und natürlich Kirche. Aber sonst leider nur die bekannten Billigläden. Wirklich schade!

Da wir ja nun in Bayern waren, wollten wir gerne in einem Biergarten eine Maß trinken und eine Brezn essen. Unsere Suche blieb leider erfolglos. Daher setzten wir uns auf die Terrasse eines Bräuhauses und tranken auch „nur“ eine halbe Maß.

Regensburg

 

 

war dann unser nächstes Ziel. Wir brauchten wieder einmal einen Campingplatz. Dort ist das Duschen nicht so beengt wie im Bus. Man hat auf jeden Fall Strom und andere Annehmlichkeiten. In einem großen Bogen leitete uns das Navi um das Zentrum herum, direkt an die Donau und dort war auch unser Campingplatz. Zwar etwas weiter, aber immer noch zu Fuß an der Donau entlang führte uns der Weg dann direkt in die historische Altstadt.

Dort war es leider recht voll. Es war Sonntag und die Menschen hatten Zeit… In Regensburg gibt es wieder sehr viel zu sehen. Neben dem Dom wieder viele alte Häuser und – wir sind in Bayern – unzählige Kirchen. Von der steinernen Brücke, die der Karlsbrücke in Prag ähnelt, hat man einen weiten Blick über die Donau mit ihren Rundfahrtschiffen. Wir haben alles auf uns wirken lassen und sind bei „Anna liebt Kaffee und Brot“ eingekehrt zu Kaffee und Kuchen (kein Brot). Damit hatten wir dann auch wieder genug gesehen und Menschen um uns herum gehabt. Wir sind wieder zurück zum Bus und haben es uns dort richtig gemütlich gemacht.

Und dann hatten wir eine Verabredung:

Wir hatten schon vorab für drei Nächte ein Hotel in

Bad Griesbach

gebucht. Dort kann man unendlich viel Golf spielen – das große Hobby meines Mannes. Es gibt 10 Golfplätze in der näheren Umgebung. Die mich kennen, wissen, dass es mir nicht so viel Spaß bringt. Daher hatte ich endlich Zeit neue Yogavideos zu drehen. Wenn du unter meinem Namen suchst, findest du sie auf YouTube. Unser Zimmer: war eine Suite! Ein Mehrfaches größer als unser Bus! Ein großes Wohnzimmer, ein Schlafzimmer und zwei Bäder! Wunderbar! Und dann noch mit einer Thermaltherme und Sauna im Hotel. Was will man mehr. Da hatte auch ich genug zu tun…

Aber es dauerte gar nicht lange, da hatten wir auch schon wieder Heimweh nach unserem Bus. Und irgendwie fühlte es sich auch so an, als würde man fremdgehen. Doch ein ganz anderes Leben. Als mein Mann dann seine Runde Golf gespielt hatte, sind wir auch wieder weiter.

Passau

stand als nächstes auf dem Plan. Und wir brauchten wieder einen Campingplatz. Nein – im Hotel konnten wir schon duschen 😉 – wir brauchten diesmal eine Waschmaschine. Auch da sind Campingplätze gut ausgestattet. Auf dem drei Flüsse Campingplatz in Irring, direkt bei Passau, richteten wir uns ein. Der Nachmittag war verregnet. Also genau richtig zum Waschen. Viel Wäsche kann man ja auf der kleinen Fläche nicht ansammeln. So konnten wir am nächsten Tag dann nach Passau fahren.

Wir sind durch die „historische Altstadt“ gebummelt hinunter bis zur Donau. Neben vielen kleinen Geschäften, amüsierten wir uns über das Dackelmuseum. Und es gibt unglaublich viele Kirchen in Passau. Natürlich auch viele alte Häuser. Aber anders als in Görlitz sind hier die Häuser in verschiedenen Renovierungsstadien. Die einen sehen wunderbar aus, andere etwas verfallen und eben alles dazwischen.

Entlang der Donau sind wir dann bis zur Spitze spaziert. Dort fließen die Donau, der Inn und die Ilz zusammen (drei Flüsse – aha!). Außerdem konnte man von dort auf die Veste blicken. Die obere und die untere. Der Dom war leider wegen eines Konzerts geschlossen.

So gingen wir wieder zurück zum Bus und frühstückten erst einmal.

Altötting

hatten wir uns für die nächste Besichtigung und Übernachtung ausgesucht. Eigentlich bin ich nicht so für solche Orte. Viele große Kirchen, Kreuze überall. Eben alles sehr „heilig“. Aber Altötting sollte mich da eines Besseren belehren. Das fing schon damit an, dass wir gleich beim Zentrum parken und übernachten konnten – kostenlos mit Strom! Und ich habe mich sofort in den Ort verliebt. Eine erste kleine Runde führte uns erst einmal in die Stiftskirche und zur schwarzen Madonna. Beides steht an einem wunderschönen Platz. Alles hell und freundlich. Die Sonne schien und es war so schön! Und auf dem Rückweg zum Bus konnten wir sogar in einen Biergarten einkehren. Es passte alles!

Am nächsten Morgen war unsere Runde dann ein wenig größer.Wir haben uns noch drei weitere Kirchen angeschaut: die Magdalenen Kirche, die Konradkirche und die Basilika St. Anna. Die Basilika ist im Vergleich zu den anderen Kirchen noch recht neu (Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut). Denn durch die Anbindung Altöttings an das Eisenbahnnetz fanden so viele Pilger den Weg in die Stadt, dass zu wenig Platz für alle war. Nichtsdestotrotz: Auch neue Kirchen können beeindrucken.

Natürlich haben wir auch noch einmal bei der schwarzen Madonna reingeschaut. In Altötting gibt es am Platz und auch in der näheren Umgebung viele Läden, die Kerzen, Rosenkränze und auch sonst kann man sehr viel Schnickschnak kaufen. Auch wieder „eigentlich“: Ich mag so was nicht so gerne. Aber ein Christopherus für unseren Bus musste es dann doch sein. Bevor es weiter ging, haben wir noch im Sonnenschein gemütlich einen Kaffee am Platz getrunken. Eines ist sicher: wir kommen auf jeden Fall wieder zurück!

Von Altötting aus sind wir über Burghausen gefahren. Dort steht längste Burg Europas, so lang, dass man sie nicht in einem Bild fotografieren kann.

Durch Österreich fuhren wir weiter zum

Waginger See

Wie sehr ich begeistert war, kannst du dir vorstellen, wenn du die Bilder siehst. Wir hatten den besten Platz ever auf dem Campingplatz! Direkt am See mit eigenem Zugang. Natürlich – auch weil das Wetter so gut war – habe ich gleich ein Yogavideo gedreht. Du hast es sicherlich schon angeschaut (und auch mitgemacht…). Und: ja: ich bin sogar zweimal im Wasser gewesen! Der Waginger See soll zwar der wärmste See in Bayern sein. Aber es war doch ziemlich kalt.

Waging am See, der Ort, der dazu gehört, ist auch ganz süß. Ein etwas größeres Dorf, auch wieder mit einer historischen Stadtkern. Dort konnten wir einkaufen und bei der Käserei Bergader unseren Käsevorrat auffüllen.

Der Waginger See ist etwas größer. Daher haben wir unsere Räder abgeschnallt und die Wege erkundet. Wir haben gar nicht weit entfernt ein schönes Kurhaus entdeckt. Drum herum alles schön angelegt mit einem eindrucksvollen Pavillion direkt am See. Eine schöne Gartenanlage mit Skulpturen. Es waren kaum Menschen dort. Das Virus nahm gerade Fahrt auf. Da blieben die meisten wohl lieber zuhause. Um so schöner war es für uns.

Uns zog es, obwohl es so schön war, doch weiter. Der See liegt ungefähr auf der Höhe des Chiemsees. Dort wollten wir bei der Weiterreise frühstücken. Das taten wir auch mit Blick auf den See bei strömendem Regen! Also hielten wir uns dort auch nicht so lange auf. Unser nächstes Zwischenziel war

Wasserburg am Inn

Unser Parkplatz war direkt am Inn. Es sollte dort zwei Wohnmobilparkplätze geben. Der Parkplatz war ziemlich voll. Aber der eine Platz für uns war noch frei… Wir haben nur eine recht kleine Runde durch den Ort gemacht. Das Wetter war leider nicht so einladend. Trotzdem hat es uns sehr gut gefallen. Es gibt eine kleine Markthalle. Dort haben wir unser Abendbrot eingekauft. Auch hier ist die Altstadt „historisch“. Aber wirklich sehr nett.

Leider fing es an zu regnen. So war unsere Runde doch recht kurz. Noch einmal am Inn entlang. An dem Weg sind einige Kunstwerke installiert und dann gleich weiter nach

Landshut

Da wurden wir auch wieder überrascht! Auf einem riesigen Parkplatz war direkt an der Isar ein Streifen für Wohnmobile zugelassen. Dort durfte man auch übernachten. Ohne Parkgebühr! Mit Blick auf die Burg. Und dann noch ganz nah beim Zentrum.

Ja – und das Zentrum war auch wieder so schön! Tolle, bunte, reich verzierte alte Häuser. Es war etwas größer als wir vorher dachten und alles war sehr gut erhalten. Den ersten Abend verschafften wir uns erst einmal einen kleinen Überblick und kehrten ins älteste Brauhaus Landshuts ein. Mein Mann wollte so gerne endlich seine Haxe essen – mit Kruste. Es war das Weiße Bräuhaus zum Krenkl. Der Franz Xaver Krenkl ist bekannt. Eine kleine Anekdote: Er liebte schnelle Pferde. Im Englischen Garten in München hat er verbotenerweise den Sechsspänner von König Ludwig I. überholt. Als der König sich beschwerte, rief Krenkl ihm zu: Wer ko der ko!

Nach einer ruhigen Nacht an der Isar sind wir morgens noch einmal an der Isar entlang spaziert. Durch die Innenstand haben wir uns in der Kirche König im Heiliggeist eine Kunstausstellung von ortsansässigen Künstlern angeschaut. Und natürlich durfte die Basilika Sankt Martin nicht fehlen.

Leider gab es im Innenraum umfangreiche Sanierungsarbeiten, aber jemand spielte die Orgel. Und das machte alles wett. Dadurch wird alles noch viel schöner. Wir wollten die Kirche gar nicht wieder verlassen.

Auf dem Weg an der Isar entlang entdeckten wir auf einer Karte die Limes-Therme in

Bad Göggingen

Die haben wir als nächstes Ziel auserkoren. Zumal dort der Wohnmobilparkplätze gleich nebenan eingerichtet ist. Aber vorher nahmen wir noch einen kleinen Abstecher. Denn wir wollten für unser Bett Holz für ein Zirbelholz-Kopfende kaufen. So sind wir noch einmal ganz nah an Regensburg vorbei wegen des Holzes und dann weiter nach Bad Göggingen.

Der Stellplatz war wirklich toll! Zwar etwas teurer, dafür, dass es „nur“ ein Stellplatz war, aber zu jedem Platz gehörte eine eigene Terrasse. Natürlich gab es Strom und Ver- und Entsorgung. Das Wetter wurde nun leider schlechter und vor allem auch kälter. Aber das störte uns nicht. Nach einem gemütlich Abend und sehr ruhigen Nacht im Bus sind wir am nächsten Morgen in die Therme gegangen. Und die ist wirklich riesig! 5 Innen- und 5 Außenbecken. Alle angenehm warm und mit Massagedüsen. Die Limes-Therme verfügt als einziges Bad in Bayern über alle drei für Therapie und Gesundheitsvorsorge wichtigen Naturvorkommen wie Mineral-Thermalwasser, Naturmoor und Schwefelquellen. Wellness pur! Ich wollte dort eigentlich auch meine Wasserflasche auffüllen. Das habe ich lieber gelassen: Schwefelquelle. Es schmeckte scheußlich!

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So haben wir dann nach den ersten Etappen zur Neiße, Spree und Elbe weitere bekannte Flüsse gesammelt: Donau, Inn, Isar und Roter Main. Du kannst gespannt sein, welche noch dazu kommen.

Bayern und zurück

Nachdem wir einen entspannten Nachmittag in der Therme und einen gemütlichen Abend im Bus verbracht hatten, ging es am nächsten Morgen wieder weiter. Wir streiften Ingolstadt. Allerdings haben wir eigentlich nichts von der Stadt gesehen. Lediglich ein Gewerbegebiet, wo wir unsere Gasflasche tauschen und Lebensmittel einkaufen konnten. Unser Ziel war ein anderes:

Donauwörth

Die Anfahrt war ein wenig abenteuerlich. Denn unser Navi wollte uns durch eine Brücke (ja – wirklich „durch“) führen, die nicht die passende Höhe für unseren Bus hatte. Daher mussten wir einen Umweg einmal rund um die Stadt herum im Zickzack zum sehr zentral gelegenen Stellplatz fahren. Als wir uns eingerichtet hatten, wollten wir uns nach der langen Fahrt erst einmal bewegen und unternahmen einen Rundgang durch den Ort. Das Zentrum ist sehr übersichtlich. Vom Festplatz (unser Stellplatz) führte der Weg über die Wörnitz in den Ort direkt auf das alte Rathaus zu. Die Hauptstraße entlang kam man zunächst zum Münster. Wieder eine beeindruckende alte Kirche – eine von vielen auf unserer Tour. Weiter ging es dann am Fuggerhaus vorbei zur Kirche Heilig Kreuz mit einer großen Klosteranlage. Auch diese Kirche wieder: wunderschön, geschmückt und einladend. Das Käthe Kruse Museum haben wir uns gespart. Wären unsere Enkel dabei gewesen, hätten wir uns sicherlich anders entschieden. Dafür sind wir Richtung Stadtmauer, haben uns in einem kleinen gemütlich Lokal niedergelassen und mit einem Prosecco angestoßen.

Abends planten wir wieder die nächsten Etappen unserer Tour. Langsam wollten wir Richtung Westen, die Mosel entlang, durch das Sauerland, die Eifel und langsam durch Ostfriesland wieder nach Hause. So war unser nächster Zwischenstopp zum Frühstücken in

Rothenburg ob der Tauber

Bei der Ankunft auf dem Wohnmobilstellplatz sahen wir: es scheint gut besucht zu sein. Der Platz war ziemlich groß und beinahe voll belegt. Nach dem Frühstück machten wir uns dann trotzdem auf Besichtigungstour. Schon der Eingang in den Ort beeindruckt. Über eine hölzerne Brücke am großen Tor vorbei kommt man in die Altstadt. Die gesamt Stadtmauer steht noch. An der Stadtmauer gibt es einen überdachten Weg. So kann man bei jedem Wetter trockenen Fußes die Altstadt umrunden. Vorbei am kleinen Plönlein (Brunnen) ging es dann an vielen süßen Fachwerkhäusern vorbei zunächst zum Rathaus. Kleine Geschäfte säumten unseren Weg. Gut besucht von unzähligen Besuchern… Auch Bäckereien, die „Schneebälle“ in jeder Geschmacksrichtung anboten. Schneeballen sind Originale aus Rothenburg. Ein Mürbeteig-Ball mit Puderzucker oder andere Verzierungen, werden in beinahe allen Bäckereien verkauft. Wir hatten gerade gefrühstückt, daher sahen wir von einem Geschmackstest ab. Vom Marktplatz vor dem Rathaus gingen wir noch weiter bis zur Jakobskirche – eine Station auf dem Jakobsweg. Von dort wieder zurück zum Bus. Es war uns doch ein wenig zu voll dort.

Mittlerweile haben wir auf unseren Karten gesehen, dass sich das Virus vor allem im Westen weiter ausbreitet. Der ganze Osten war nur wenig betroffen. Daher planten wir ganz kurzfristig um. In nördlicher Richtung machten wir zunächst noch einen Zwischenstopp in Ochsenfurt. Neben dem Nummernschild „OCH“ gefiel mir unser Parkplatz sehr gut 😉 Direkt am Main neben der historischen Altstadt bei schönstem Wetter. Besser konnte es kaum sein. Diese „historische Altstadt“ haben wir allerdings nicht auch noch besichtigt. Nach einer Kaffeepause fuhren wir durch Würzburg, ganz nah an der Burg vorbei nach

Triefenstein

 

in Unterfranken. Also immer noch Bayern – auch wenn man es dort nicht unbedingt wahr haben will. Der Campingplatz lag am Main. Wir konnten ihn von unserem Platz aus gut sehen. Langsam werden wir etwas ruhiger. Wir haben gleich für 2 Nächte gebucht. Es wird mit der Zeit tatsächlich ziemlich anstrengend, jeden Tag zwei Orte zu besichtigen. Wir nahmen uns vor, von nun an eher in der Natur zu wandern. Auch im Hinblick auf die Corona-Situation.

Der erste Platz, den man uns zugewiesen hat, war ziemlich schräg. Wir konnten es mit unseren Keilen unter den Rädern nicht ausgleichen. Also wollten wir den Platz wechseln. Aber: Leichter gesagt, als getan. Der Boden war recht feucht und unser Bus doch ziemlich schwer. Wir kamen einfach nicht raus. Immer wieder drehten die Räder durch. Dumme Geschichte! Da gab uns ein Platznachbar den Tipp doch rückwärts vom Platz runter zu fahren. Und tatsächlich. Gleich beim ersten Versuch hat’s geklappt! Man lernt immer wieder dazu.

Der Nachbarort, keine 500 m entfernt, war Lengenfeld. Sonntags machten wir einen kurzen Spaziergang durch das Dorf. Aber es war leider überhaupt nichts los. Nicht dass ich die Menschenmassen vermisst hätte. Es gab keine Geschäfte, keine Kneipe oder Biergarten einfach nichts! Nur eine Kirche. Naja – da sind wir dann am Main entlang spaziert. Es gab ein großes Wehr, mit dem Strom erzeugt wurde. Auf der anderen Seite des Mains sah man einen dichten Wald und eine Klosteranlage mit einer schönen Kirche auf einem Hügel. Das alles wollten wir am nächsten Tag erkunden.

Das taten wir dann auch. Wir planten einen Rundgang. Zunächst zum „tropfenden Stein“ und von dort zum Kloster. Unterwegs zum Stein kamen wir an der Rückseite des Klosters an. Das Tor war leider verschlossen. Also gingen wir weiter zum Tropfenden Stein. Der Weg dorthin wurde allmählich immer schmaler, immer enger, nah an Felsen vorbei. Dazu muss man wissen, dass ich Angst habe in Höhlen zu gehen. Ein ähnliches Gefühl stellt sich auch bei nahen Felsen ein. Also eine große Herausforderung! Und dann endlich standen wir vor dem Tropfenden Stein. Aber: wie schade! Kein Tropfen! Nur eine Höhle :-O ! Und da mussten wir halbwegs durch. Ein Alptraum für mich! Aber ich hab’s geschafft und wir landeten wieder am Hintereingang zum Kloster. Da mussten wir tatsächlich wieder den gleichen Weg zurück! Aber auch das hab ich geschafft und wir gingen zum Haupteingang zum Kloster. So leicht sollte es allerdings nicht sein. Denn das Kloster war für die Öffentlichkeit nicht geöffnet 🙁 Wir konnten gerade die Türme der Kirche sehen und das war auch schon alles. So ging es wieder zurück zum Bus und in die Planung unseres weiteres Weges.

Corona hat es uns dabei leider leicht gemacht. Der Westen Deutschlands war mittlerweile vollkommen rot eingefärbt. Der Osten hingegen war noch grau. Wir ließen uns also von der grauen Farbe leiten. Somit war dann unser nächstes Ziel der Spessart. Und dort sind wir in dem kleinen Ort

Leidersbach

gelandet. Leidersbach liegt in einem größeren Tal, das sich „das Tal der Mode“ nennt. Dort gibt es unzählige Kleiderfabriken. Da wir im Bus unterwegs sind und der Platz doch recht eingeschränkt ist, war es für uns keine Option, dort irgendetwas zu erstehen.

Wir fanden wieder einen schönen Wohnmobil-Stellplatz. Kostenlos mit Strom. Und mit unserem guten Vorsatz haben wir uns auf Wanderschaft begeben. Wir haben den Panoramaweg, der wohl ein Prozessionsweg ist, erkundet. Wunderschön durch die Berge, vorbei an Streuobstwiesen und Kunstwerken, Stelen mit Gedichten und Gebeten. Mit super Blick über das Tal und wieder Sonnenschein! Unterwegs machten wir eine kurze Pause an einem dicken Stein-Tisch. Die Tischplatte war so groß und dick – sie wog sicherlich eine Tonne!

Nach der Nacht auf dem Stellplatz wurde es wieder Zeit für eine Dusche. Da es uns in der Limes-Therme so gut gefallen hatte, planten wir den nächsten Halt in

Bad Soden Salmünster

Eine Sole-Therme. Es war gar nicht so weit. So konnten wir auf dem Stellplatz zunächst frühstücken. Leider ist Bad Soden ein ziemlich großer Kurort, der wohl auch gerne besucht wird. Es waren wieder so viele Menschen dort, dass wir die Therme gestrichen haben. Außerdem entdeckte ich, dass er auf der Corona-Karte schon rot eingefärbt war.

Wir haben einen kurzen Rundgang gemacht. Der Kurpark war gleich neben dem Stellplatz. Er war nett angelegt und man konnte sich dort gut aufhalten. Wir gingen noch durch den Ort. Aber außer der Kirche und einer Burgruine gab es nicht so viel zu sehen. Da suchten wir uns lieber einen Campingplatz für den nächsten Tag. Und der war in

Bischofsheim

Wir waren also mittlerweile in der Rhön angekommen. Und haben uns gleich in Bischofsheim verliebt. Ein süßer kleiner Ort mit vielen Fachwerkhäusern und einem schönen Marktplatz. Erst dachte ich, Hundertwasser hätte hier gewirkt. Wir entdeckten ein buntes Haus mit einem goldenen Zwiebelturm. Aber es stellte sich heraus, dass dies eine orthodoxe Kirche war.

Der Ort ist für seine Schnitzkunst bekannt. Man findet überall hölzerne Skulpturen und Kunstwerke. Sogar die Blumenkästen sind geschnitzt und angemalt. Der ganze Ort ist von einer Stadtmauer umgeben. Alles sehr sauber und überschaubar. Und: es schien wieder die Sonne!

Unser Campingplatz lag fußläufig zum Ort. So haben wir dort drei wunderbare Tage verbracht und sind immer wieder durch Bischofsheim gebummelt. Abends waren wir in einer alten Mühle essen gewesen. Das große Mühlrad drehte sich dort hinter einer Glasscheibe und wurde durch einen kleinen Bach angetrieben.

Weiter folgten wir der „Corona-Karte“ . Wir hatten nach unserer Enttäuschung immer noch große Lust auf eine Therme. So fanden wir auf unserem Weg

Bad Salzungen

mit einer Salztherme. Bayern haben wir dabei hinter uns gelassen und sind wieder in Thüringen angekommen. Zunächst überraschte uns unser Wohnmobil-Stellplatz. Über 80 Plätze, alle mit Terrasse und direkt an der Werra gelegen, neben der Therme. Und ganz im Gegensatz zur letzten Therme gibt es in Bad Salzungen wieder eine historische Altstadt sehr schön am Burgsee gelegen.

Aber viel beeindruckender ist die Therme! Das fängt schon bei den wunderschönen Gebäuden an. Ein einmalig schönes Fachwerkgebäude, rechts und links jeweils ein Gradierwerk. Das Wasser in der Therme ist angenehm warm und salzhaltig. In der Außenanlage direkt an der Werra findet man außerdem diverse Saunen und Ruheräume. Der Höhepunkt für mich war allerdings ein Bad mit einem 14%igen Salzgehalt. Ähnlich wie im Toten Meer. Folglich konnte man sich auf das Wasser legen, sich entspannen und ging nicht unter. Man konnte vollkommen loslassen. Waren auch die Ohren im Wasser, hörte man dazu noch entspannende Musik. Ich glaube, mehr brauche ich dazu nicht zu schreiben. Jeder kann sich vorstellen: da kommt man gerne wieder!

Der Wäscheberg im Bus nahm langsam wieder Ausmaße an. Also musste wieder ein Campingplatz her. Aber vorher wollten wir noch an der Wartburg frühstücken. Unser Zwischenziel war also Eisenach, vorbei am Rennsteig und hinauf Richtung Wartburg. Aber leider war die Möglichkeit für uns mit dem Bus dort zu parken nicht gegeben. Alles belegt. Wirklich schade!

Daher sind wir unverrichteter Dinge den Berg wieder hinunter und auf den Campingplatz

Am Birnbaumteich

gefahren. Er lag mitten im Wald, eben am Birnbaumteich in der Nähe vom Harz. Der Platz war ziemlich groß. Aber außer unzähligen Dauercampern, waren nur sehr wenige Plätze belegt. Auf der einen Seite war es ganz nett dort. Der Teich, die Ausläufer den Harzes. Man kann dort wirklich schön spazieren gehen. Auf der anderen Seite…

Es gab 3 Waschmaschinen und 2 Wäschetrockner. Ja – aber eine Waschmaschine und ein Wäschetrockner waren defekt. Eine Waschmaschine war vom Platz belegt und um den Rest musste man „kämpfen“. So habe ich bis tief in die Nacht gewaschen… Das war so nicht im Plan.

Am nächsten Abend wollten wir im Restaurant am Platz essen gehen. Haben wir auch. Allerdings haben wir kaum den Weg dorthin gefunden. Es war stockdunkel und nirgendwo war Beleuchtung. Also wirklich – am nächsten Morgen hatten wir es doch recht eilig, weiter zu ziehen.

Der Oktober ging allmählich zu Ende. Und unsere Reise auch. Denn leider breitet sich das Virus sehr stark aus. Und selbst der Osten Deutschlands verfärbte sich allmählich bedrohlich dunkel. So planten wir noch zwei Übernachtungen bevor wir dann unsere Reise beenden wollten. Auf unserem Weg lag zur Frühstückszeit

Quedlinburg

Ich wollte schon immer einmal in einen Ort fahren, der mit „Q“ beginnt 😉 Und wir wurden nicht enttäuscht! Bei schönstem Wetter schlenderten wir durch die Altstadt, hinauf zur Burg, zum Rathaus und durch viele kleine Gassen. Wie überall um Osten Deutschlands waren auch hier alle Häuser wunderschön saniert. Es gab niedliche Geschäfte, viele mit besonderem Papier und Kunstwerken daraus. Und natürlich Sämereien. Auch dies ein Ort, den man sehr gerne etwas ausführlicher erkunden kann.

Aber er war für uns die Zwischenstation. Unser Ziel war die

Lutherstadt Wittenberg

Laut App und auch Ausschilderung gab es einen Stellplatz, der ziemlich zentrumsnah lag. Und tatsächlich ergatterten wir den letzten Platz. Es war aber eher ein Parkstreifen – in der Nähe vom Bahnhof (mit entsprechenden Geräuschen) Viel störender war aber der Altglascontainer, der scheinbar direkt neben unserem Bus stand. Immer wieder wurden Flaschen scheinbar in unseren Bus eingeworfen. Und dieser Container wurde überflüssigerweise auch noch am nächsten Morgen um 6 Uhr geleert…

Naja – wir machten uns also wieder auf den Weg die Stadt zu besichtigen. Bevor wir richtig drin waren, standen wir schon vor dem Schloss, die Schlosskirche mit der Tür, an der Luther seine Thesen angeschlagen hatte. Zwei Hauptwege führen durch die Altstadt. Vorbei an den Chranach-Höfen zum Rathaus mit dem Marktplatz, hin zur Stadtkirche und auf der anderen Seite wieder zurück. Es war ganz leicht zu sehen, dass so ein halber Tag auf keinen Fall für Wittenberg ausreicht. Also noch ein Ort in Deutschland, der einen längeren Aufenthalt einfordert.

Übernachten wollten wir – wir kommen langsam im Norden an – in der

Hansestadt Tangermünde

Da hatten wir wieder einen besonders schönen Wohnmobil-Stellplatz, direkt am Tanger und natürlich an der historischen Altstadt. In Tangermünde haben wir uns auch gleich wieder verliebt. Die alte Stadtmauer steht noch. Und darin richtig schön restaurierte Fachwerkhäuser mit zum Teil aufwändig bemalten Eingangstüren. Das Rathaus – auch sehr beeindruckend – auf einem kleinen Platz umsäumt von kleinen Geschäften. In der Kaffeerösterei gab’s besonderen Kaffee, der jeden Morgen frisch geröstet über den Tag, aber auch im online-shop verkauft wird. Im Schloss von Tangermünde hat sich ein Hotel eingerichtet. Von dort hat man einen tollen Blick über die Mündung des Tanger in die Elbe.

Am nächsten Morgen suchten wir noch einen schönen Frühstücksplatz. Es gab noch eine Hansestadt ganz in der Nähe. Das war unser Ziel

Hansestadt Seehausen

an der Biese. Und genau dort – an der Biese – haben wir parken und frühstücken können. Richtig idyllisch! Seehausen sieht ein wenig wie Tangermünde in klein aus. Ähnliche Häuser, auch das Rathaus, kleine Geschäfte. Wirklich sehr einladend.

Aber wir wurden mittlerweile etwas unruhig. Stallgeruch zog uns Richtung Heimat. Unser Kreis schloss sich in Lüneburg. Bevor wir richtig zuhause ankamen, haben wir noch unsere Kinder besucht. Es war so schön, alle wieder in den Arm zu nehmen! Und dann endlich, viel früher als geplant, standen wir wieder vor unserer Haustür. Unsere kleine Wohnung fühlte sich zunächst riesengroß an, eigenes Bad, eigene Waschmaschine. Aber unser Bus vor dem Wohnzimmerfenster, der uns immer wieder anlacht, doch weiter auf Tour zu gehen…

Unser Fazit:

Tja, die Reise verlief ja nun ganz anders, als es einmal geplant war. Kein warmer Süden. Geschweige denn Überwintern. Nein! Wir habe in diesen besonderen Zeiten Deutschland und hier vor allem dem Osten den Vorzug gegeben. Und es hat sich auf jeden gelohnt! Es gibt so schöne Ecken hier in der Heimat. Was wir diesmal als Rundtour erkundet haben, hat uns gelehrt, sich für einzelne Gegenden in Zukunft viel mehr Zeit zu nehmen. Diesen Winter haben wir ja noch genug Zeit, so eine Reise zu planen.

Auf der anderen Seite hat uns auch sehr gefallen, einfach ganz spontan die Pläne zu ändern und eine andere Richtung einzuschlagen. Das hat uns in Gegenden geführt, die wir sonst nie gesehen hätten. Genau das ist es, was uns am „Van-Life“ so gut gefällt!

Wollen wir schauen, was uns im nächsten Jahr so erwartet. Wir sind selbst ganz gespannt. Auf jeden Fall lasse ich dich wieder daran teilhaben.

Bis dahin

namasté

GABY

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